material futures, circular economy, biomaterials, sustainability, natural resources

Anicca – the sense of impermanence

Juni Sun Neyenhuys, Malu Lücking
Semesterprojekt: bios logos
Supervision: Prof. Dr. Zane Berzina

Kooperationspartner: Polymertechnik und Polymerphysik der TU Berlin:
Dr. Konstanze Schäfer, Dipl. Ing. Andreas Salomon, Prof. Dr. Auhl

Ist langlebig gleichzeitig wertvoll?
Zeugt Unzerstörbarkeit von Qualität?
Bedeutet Materialkonsum zwangsläufig, Spuren hinterlassen zu müssen?
Unterliegt das System einem fundamentalen Denkfehler?

Es geht um die Frage, was bleibt, nachdem wir unser Telefon durch das neuste ersetzt oder unsere Kleider durch die neusten Trends eingetauscht haben. Synthetisch erzeugte Werkstoffe wie Polyester hinterlassen Spuren und Probleme, nicht zuletzt wegen ihrer fast unbegrenzten Lebensdauer. In dem Moment, wenn die Lebensdauer des Materials die Nutzungsdauer des Produktes überschreitet, entstehen materielle Überreste – anders ausgedrückt Müll. 

Regelmäßiges Konsumieren ist seit der industriellen Revolution Teil unseres westlichen Lebensstils geworden, und es ist schwer vorstellbar, dass sich viele Menschen in den nächsten Jahren auf einen radikalen Wandel der Warenproduktion und des Kaufverhaltens einlassen werden. Wenn man also nicht die Nutzungsdauer der Produkte verlängern kann, weil das Bedürfnis nach Konsum ungebrochen bleibt, sollten wir versuchen, die Lebensdauer unserer Materialien zu verkürzen.

Das Projekt Anicca beschäftigt sich in theoretischen und praktischen Teilen mit den positiven Eigenschaften der materiellen Unbeständigkeit. Dies geschieht mittels einer interdisziplinären Auseinandersetzung in Forschung und Design mit dem biologischen Rohmaterial Alginat, das aus der Braunalge gewonnen wird. Die biologische Abbaubarkeit und natürliche Kreislauffähigkeit dieses neuen Materials stehen im Fokus der Forschung, der Designprozess experimentiert mit seinen spezifischen Einsatzmöglichkeiten auf der Grundlage unterschiedlicher Verarbeitungsmethoden. Dabei ergibt sich die Farbigkeit des Garns durch Pigmente, die aus Mikroalgen gewonnen werden.

Das Projekt Anicca ist eine Fortsetzung des Projekts AL G. – Transformation der Braunalge von Juni Neyenhuys an der kunsthochschule weissensee berlin, greenlab – Labor für nachhaltige Design Strategien (Betreuung: Prof. Dr. Zane Berzina, Prof. Susanne Schwarz-Raacke, Prof. Dr. Lucy Norris, Essi Johanna Glomb).