soft technologies, material futures, smart textiles, adaptive surfaces, digital materials, wearables

Digitale Materialien

Konzeption, Entwicklung und Analyse von Möglichkeiten, digitale Prozesse in physischen Materialien wirksam und greifbar werden zu lassen

Das Projekt stellt die Fiktion von „Digitalen Materialien“ vor und zeigt, wie ein iterativer Prozess aus Vorstellen, Prototypisieren und Untersuchen dieser textilen Materialien dazu beitragen kann, nicht determinierte Formen physischer Interaktion zwischen Menschen und digitalen Technologien zu schaffen. 

Die Idee, „Digitale Materialien“ zu gestalten ist geleitet von den schillernden Möglichkeiten unserer kontinuierlichen sensorischen Erfahrungen der physischen Welt in ein dynamisches Zusammenspiel mit den unendlichen diskreten Alternativen der digitalen Welt eintreten. Der Begriff „Digitale Materialien“ bezieht sich auf eine spekulative Situation, in der digitale Prozesse direkt in physischen Strukturen verkörpert werden, die es Materialien ermöglicht, sich dynamisch und selbsttätig zu transformieren, und in der Menschen direkt mit solchen digital durchsetzten Materialien interagieren. Die Erforschung erfolgt am Beispiel von Textilien, weil Textilien eine enge Beziehung zum Körper teilen, vielseitige haptische und funktionelle Eigenschaften bieten und ihr binäres Konstruktionsprinzip historisch mit der Entwicklung von Computern verbunden ist.

Neben der Darstellung möglicher zukünftiger Interaktionsszenarien geht es im Projekt vor allem um eine Auseinandersetzung mit den grundlegenden Elementen, auf denen die Konzeption basiert. Dazu werden die fundamentalen Prinzipien der Beziehungen zwischen analog und digital innerhalb materieller Strukturen durch einen eng miteinander verwobenen Prozess des Prototypisierens und der Reflexion auf der Grundlage eines nicht-statischen Informationsbegriffs untersucht. Der Ansatz von „Digitalen Materialien“ wandelt das Verständnis von digitalen Technologien als Werkzeuge in ein Verständnis von digitalen Technologien als Materialien um. Diese konzeptionelle Verschiebung ermöglicht es, sich auf den Interaktionsprozess selbst anstatt auf dessen Ergebnisse zu konzentrieren. Ausgehend davon wird im Projekt der Frage nachgegangen, wie Materialien so (neu) entwickelt, (neu) konstruiert und (neu) verwendet werden können, dass digitale Informationen von Materialien aufgenommen und in (dynamischen) Erscheinungsformen oder Selbsttransformationen ausgedrückt werden können.

PHD-Kandidatin:
Veronika Aumann

Betreuung:
PhDArts Leiden University, NL
Prof. Dr. Janneke Wesseling
Prof. Dr. Alice Twemlow

weißensee kunsthochschule berlin
Prof. Dr. Zane Berzina
Prof. Dr. Jörg Petruschat

Programm:

PhDArts, international doctorate programme in art and design, is a collaboration between Leiden University Academy of Creative and Performing Arts and the Royal Academy of Art (KABK) in The Hague

www.phdarts.eu