soft technologies, future crafts, adaptive surfaces

Resonanzräume

Dafna Stoilkova
Semesterprojekt
Betreuung: Prof. Dr. Zane Berzina

 

Kann Natürlichkeit mit künstlichen Materialien kreiert werden? Ist es möglich ein immaterielles Material herzustellen, das sich ,,lebendig“ verhält? Solche Fragen stellte sich Master Modedesign Studentin Dafna Stoilkova in ihrem Entwurfsprojekt ,,Resonanzräume“. Daraus entstanden ist keine herkömmliche Modekollektion, sondern eine Serie von feinen Netzen, die an Bekleidung erinnern. Die delikaten, sich ausdehnenden Strukturen sind kaum wahrnehmbar; sie schweben fast über den Körper wie eine Aura, statt ihn zu bedecken.

Die Frage nach einer erweiterten Wahrnehmung führte die Studentin zu einer Materialität, die mit ihrer Umgebung interagiert. Um diese Recherche zu konkretisieren, untersuchte Stoilkova die Transformation von unelastischen Materialien in elastische. Lasercuttechnologie spielte eine wesentliche Rolle in der Entwurfsarbeit. Der digitale Prozess führte zu regelmäßigem geometrischen Mustern, die aus unelastischen Materialien geschnitten, Formveränderung ermöglichen.

Das elastische Verhalten der gelaserten Materialien schafft Bewegungen, die sich mit ihrem Kontext synchronisieren – optisch, haptisch und kinästhetisch. Ausgeführt in Polypropylen, Polyester und Acrylglas, verschmilzt die entstandene Kollektion von Materialien Künstlichkeit mit Organik. Ein Grundprinzip dieser neu entstandenen, bewusst widersprüchigen, Ästhetik ist, dass das „Natürliche“ von einem präzisen Prototyping bestimmt wird.

Im Kontext des menschlichen Körpers werden die Materialien mit den Bewegungen synchronisiert, auf diese Art und Weise kann eine neue Resonanz zwischen Körper und Material entstehen.